Mit Kulturpflanzen verwandte Wildarten erhalten
Häner R., Schierscher B., Kleijer G., Rometsch S., Holderegger R.
Agrarforschung 16(06), 204-209, 2009
Mit Kulturpflanzen verwandte Wildarten (crop wild relatives, CWR) können als Wildpflanzen definiert werden, die mit Kulturpflanzen mehr oder weniger nahe verwandt sind und mit letzteren Gene austauschen können. CWR sind somit ein wichtiger Teil des Genpools von Kulturpflanzen. Sie besitzen ein hohes Potenzial für die Zucht von Kulturpflanzen oder für die Nutzung als neue Kulturpflanzen. Manche CWR sind heute in der Natur gefährdet. Eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe hat sich mit der CWR-Thematik in der Schweiz auseinandergesetzt. Unter Einbezug der internationalen Definition und Methodik zur Auswahl von CWR wurden die CWR der Schweiz definiert: 83% der Schweizer Flora können als CWR bezeichnet werden. Eine Experteneinschätzung des Potenzials der CWR betreffend ihrer Nutzungsmöglichkeiten führte zu einer prioritären CWR-Liste mit 143 Arten. Für diese CWR wurden Möglichkeiten zur Abschätzung des Handlungsbedarfs für ihre Erhaltung und Nutzung aufgezeigt. Hierzu wurden drei Fallstudien zu ausgewählten CWR Arten exemplarisch durchgeführt. Die vorgestellten Resultate sind die ersten Schritte zu einer nationalen CWR-Strategie sowie zur Verankerung der CWR-Thematik im nationalen Aktionsplan zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der pflanzengenetischen Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft. CWR sind ausserdem ein wichtiger Teil einer nationalen Biodiversitäts Strategie.
CROP WILD RELATIVES
Titel: First step towards CWR conservation in Switzerland
Ein Artikel über Crop Wild Relatives (mit Kulturpflanzen verwandte Wildarten), den Raphael Häner und Beate Schierscher im Newsletter der Crop Wild Relative Specialist Group publiziert haben. Der Artikel ist in Englisch.
Link: http://www.cwrsg.org/Publications/Newsletters/index.asp
Newsletter Issue 7, CWR Specialist Group
Newsletter Issue 7, CWR 2009 englisch (1.8 MB)
Die Erhaltung von Kulturpflanzen in der Schweiz
Schierscher B., M. Derron und Kleijer G.
1997. AgrarForschung 4 (4): 161-164

Schweizer Krankheitspilze im Internet erfasst
Eine umfangreiche Sammlung von Pilzarten, vor allem Krankheitserreger von Kulturpflanzen, hat die Gruppe Mykologie an der Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW über vier Jahrzehnte zusammengetragen. Diese Mykothek gibt einen guten Überblick über die Pilzkrankheiten in der Schweiz. Gleichzeitig ist sie eine gute Grundlage für die Forschung in diesem Gebiet. Da die Bedeutung dieser Sammlung über unsere Grenzen hinausgeht, soll sie über eine Computerdatenbank mit dem internationalen Projekt „Barcode of Life“ vernetzt und den Forscherinnen und Forschern sowie der Öffentlichkeit weitgehend zugänglich gemacht werden.
Die Biodiversität bleibt bedroht
Während drei Jahren haben mehr als 80 Wissenschaftler und Experten Daten über den Wandel der Biodiversität seit 1900 gesammelt und analysiert. Die Resultate wurden 2010 in einem Buch veröffentlicht [1].
B. Schierscher hat zum Kapitel Landwirtschaft ihren Beitrag als Autorin geleistet.
[1] Lachat, T.; Pauli, D.; Gonseth, Y.; Klaus, G.; Scheidegger, C.; Vittoz, P.; Walter T., (Réd.) 2010: Wandel der Biodiversität in der Schweiz seit 1900. Ist die Talsohle erreicht ? Bristol Stiftung, Zürich. Verlag Haupt, Bern.